Bei einer zeitbasierten HD-Datenaufzeichnung werden die Signale zeitkontinuierlich in einer HD-Ablage auf dem ibaHD-Server gespeichert. Ähnlich wie bei einer normalen ibaPDA-Datenaufzeichnung müssen die aufzuzeichnenden Signale ausgewählt und einem Aufzeichnungsprofil zugeordnet werden. Für die zeitbasierte Datenaufzeichnung können alle Signalarten, inkl. Textkanäle, verwendet werden.

Für die Anzeige zeitbasierter HD-Daten steht im ibaPDA-Client und in ibaQPanel die Ansicht HD-Trendkurve zur Verfügung. Textkanäle können in der HD-Trendkurve angezeigt werden. Um auch bei großen Datenmengen, bzw. bei der Darstellung langer Zeiträume in ibaPDA eine schnelle und bedienerfreundliche Anzeige zu gewährleisten, werden die Daten in einer speziellen Dateistruktur mit mehreren Verdichtungsstufen abgelegt. Je nach eingestellter Zeitbasis bei der Messwerterfassung werden bis zu 6 Verdichtungsstufen benutzt. Von Stufe zu Stufe werden standardmäßig jeweils 40 Messpunkte eines Signals zu einer Messpunktgruppe, bestehend aus Mittelwert, Minimum und Maximum der 40 Ursprungswerte zusammengefasst. Jede neue Verdichtungsstufe enthält somit nur noch ca. 2,5 % der Messpunkte aus der vorigen Stufe. Die Erzeugung weiterer Verdichtungsstufen wird nur solange fortgeführt bis die Abstände der verdichteten Messpunkte mindestens 1 Tag betragen. Die voreingestellten Verdichtungsstufen können Sie in den Aufzeichnungsprofilen in ibaPDA benutzerdefiniert anpassen, siehe Aufzeichnungsprofile definieren.

Textkanäle werden mit anderen Verdichtungsstufen gespeichert: Originalzeitbasis, 5 ms, 3 min : 20 s, ca. 2 h und ca. 88 h.

Das Einzoomen in die Signalkurve wird durch diese Form der skalierten Datenablage erheblich beschleunigt.

Die nachfolgende Grafik zeigt das Prinzip der Datenverdichtung bzw. umgekehrt des Drill-Down.

Beispiele

Messpunktabstand

Verdichtung

Zeitbasis = 1 ms

Zeitbasis = 10 ms

Zeitbasis = 50 ms

Stufe 1

40 ms

400 ms

2000 ms (2 s)

Stufe 2

1600 ms (1,6 s)

16000 ms (16 s)

80000 ms (1,3 min)

Stufe 3

64000 ms (1,1 min)

640000 ms (10,67 min)

3200000 ms (53,3 min)

Stufe 4

2560000 ms (42,7 min)

25600000 ms (7,1 h)

128000000 ms (1,5 d)

Stufe 5

102400000 ms (1,2 d)

1024000000 ms (11,9 d)

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Stufe 6

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-

-

Stufe 6 oder höher werden nur bei Zeitbasen < 1 ms genutzt.

Ergänzend zu dieser Form der Datenreduktion wird die Methode des Runlength Encoding zur Verdichtung angewendet, so dass der Speicherbedarf nur unerheblich höher als bei herkömmlichen Messdateien (DAT-Dateien) liegt. Das Einzoomen in die Signalkurve wird durch dieses Speicherverfahren erheblich beschleunigt.

Die Interpretation der drei Verdichtungswerte Minimum, Maximum und Mittelwert ist bei digitalen Signalen anders als bei analogen Signalen. Der Mittelwert ist ein Indikator für die Mehrzahl der Werte im aggregierten Zeitraum. Wenn das digitale Signal über 50 % des Zeitraums den Wert "True" hat, wird der Wert "True" in der Verdichtungsstufe gespeichert und umgekehrt. Dies ist unabhängig von der Anzahl der Signalwechsel. Die Kombination der Minimal- und Maximalwerte eines aggregierten Zeitraums zeigt, ob das digitale Signal in diesem Zeitraum stabil war oder nicht. Wenn der Minimal- und der Maximalwert gleich sind, blieb das digitale Signal während des Zeitraums auf dem gleichen Wert. Wenn nicht, sind ein oder mehrere Signalwechsel aufgetreten.

Ab Version 7.3 von ibaAnalyzer gibt es in den Voreinstellungen im Register HD Server eine neue Option Digitalsignale auf Erfassungsebene als nicht-äquidistante Daten abfragen. Mit dieser Option ist es möglich, immer digitale Signale als Rohdaten abzufragen, unabhängig von der Verdichtungsstufe und der gewählten Zeitbasis der Abfrage, die für analoge Werte verwendet wird. Insbesondere bei Langzeitabfragen ist es so möglich, die Dauer korrekt zu messen oder Zeitstempel von Wertänderungen auszuwerten, ohne die üblichen Fehler, die durch die Datenverdichtung auf dem ibaHD-Server entstehen.

Wenn diese Option aktiviert ist, verwendet ibaAnalyzer einen anderen Mechanismus, um digitale Signale von einem ibaHD-Server abzufragen.

Weitere Informationen finden Sie im ibaAnalyzer-Handbuch.