KurtosisInTime('Expression','Interval',' Reset=0')
Argumente
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'Expression' |
Messwert, für den die Kurtosis gebildet wird |
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'Interval' |
Angabe der Länge des Intervalls in Sekunden, über das die Kurtosis berechnet werden soll. |
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'Reset' |
Optionaler Parameter (Voreinstellung =0) zum Stoppen und Neustarten der Berechnung |
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'Reset'=0 |
Berechnung durchführen |
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'Reset'=1 |
Berechnung anhalten und Ergebnis auf 0 setzen |
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'Reset'=2 |
Berechnung anhalten und Ergebnis beibehalten |
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'Reset'=3 |
Jetzt berechnen und danach Berechnung anhalten |
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Beschreibung
Die Berechnung der Kurtosis (Wölbung) wird z. B. für die Bewertung und Analyse von Schwingungen verwendet. Sie dient dazu, innerhalb eines Schwingungssignals die Anzahl von Ausreißern zu bestimmen.
Mathematisch gesehen ist die Kurtosis ein Maß für die relative "Flachheit" einer Verteilung (im Vergleich zur Normalverteilung, die eine Kurtosis von null aufweist). Eine positive Kurtosis zeigt eine spitz zulaufende Verteilung (eine so genannte leptokurtische Verteilung), wohingegen eine negative Kurtosis eine flache Verteilung (platykurtische Verteilung) anzeigt.
Diese statistische Methode eignet sich speziell zur Analyse zufälliger oder stochastischer Signale, z. B. in der zustandsorientierten Instandhaltung (Condition Monitoring) bei der Analyse von Schwingungen. Zur Charakterisierung des Signalverlaufes werden Methoden der Wahrscheinlichkeitsdichte oder Häufigkeit verwendet. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass nach dem Ausfiltern z. B. von drehfrequenten Schwingungsanteilen bei intakten Maschinen ein Rauschsignal mit einer Gauß’schen Amplitudenverteilung messbar ist. Diesem Signal überlagern sich bei auftretender Schädigung einzelne Impulssignale, welche die Verteilungsfunktion verändern. Durch die Bildung geeigneter Kennwerte, wie dem Crest-Faktor oder dem Kurtosis-Faktor kann eine Bewertung des Anlagenzustandes stattfinden.
Diese Verfahren bieten bei regelmäßigen Messungen einen Überblick über den Zustand der Maschine. Der Nachteil liegt jedoch darin, dass die Kennwerte, nachdem sie angestiegen sind, wieder sinken. Grund dafür ist, dass bei fortschreitender Schädigung die Anzahl der Impulssignale ansteigt. Das wiederum beeinflusst den Effektivwert, jedoch kaum den Spitzenwert.
Durch Stoßimpulse hervorgerufene Veränderungen des Zeitsignals bewirken eine Veränderung der sich ergebenen Verteilungsfunktion. Schädigungen mit ausgeprägtem diskretem Charakter lassen den Kurtosis-Faktor somit stark ansteigen. Sein Absolutwert lässt somit bereits Aussagen über eine Schädigung zu.